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NUNTA MUTA / SILENT WEDDING am Mi, 06.12.2017, 19:30h

Vor 100 Jahren brachte die Oktoberrevolution Stalin an die Macht und ebnete den Weg für die Erschaffung der Sowjetunion.Im nächsten SEE Film Club werfen wir einen komödiantischen Blick auf die konkreten Auswirkungen seines Todes in einem kleinen Dorf in Rumänien.

NUNTA MUTA / SILENT WEDDING, Rumänien, 2008, Horațiu Mălăele – 83min – OmDTUT

Mi., 06. Dezember 2017 // 19:30h // Ort: bitte Anmeldung unter SEEfilmclub (at) gmail.com

Im Sommer 1953 geht das Dorfleben seinen gewohnten wie skurrilen Gang, alle fiebern einem Ereignis zu: Die Hochzeit von Mara und Iancu. Just einen Tag vor dem großen Fest stirbt Stalin und Staatstrauer wird angeordnet. Natürlich suchen (und finden) die gewieften Dorfbewohner einen Weg, um trotzdem zu feiern.

 

Regisseur Horațiu Mălăele zeigt hier sein filmisches Debut, wirkter er zuvor als Schauspieler im rumänischen Theater und als Autor.

 

 

SPOMENIK MAJKLU ĐEKSONA / MONUMENT TO MICHAEL JACKSON am Mi., 01.11.2017

Der SEE Filmclub meldet sich zurück und passend zur dunkler werdenden Jahreszeit mit einer schwarzen Komödie!

SPOMENIK MAJKLU ĐEKSONA / MONUMENT TO MICHAEL JACKSON, Serbien, 2014, Darko Lungulov – 91min – OmDTUT

Mi., 01. November 2017 // 19h // Ort: bitte Anmeldung unter SEEfilmclub (at) gmail.com

Während Denkmäler und der Umgang damit zum Teil heiß umstritten sind in Südosteuropa, gibt es immer wieder scheinbar absurde Statuen, die nicht unbeidngt einem gewissen Charme entbehren (mehr zum Thema “Conflicting Memories” z.B. hier auf Balkan Insight). So dreht sich dieser Film um ein Denkmal für Michael Jackson, das für die jeweiligen Protagonisten größte Bedeutung bekommt und ihr Leben verändern (soll).

Der Film aus dem Jahre 2014 wurde als Serbiens Kandidat für den ausländischen Oscar gehandelt, letztendlich jedoch nicht nominiert. Trotzdem sind einige der wichtigsten Schauspieler, darunter die legendäre Mirjana Karanović vertreten.

Ausnahmsweise zeigen wir den Film mit deutschen UT.

Der Ort hängt von der Teilnehmerzahl ab, daher bitten wir um  verbindliche Anmeldung an SEEfilmclub (at) gmail.com.

 

KINO LIKA am Do, 23.06.2016, 21h, (p)ostkartell

KINO LIKA, Kroatien, 2008 – Dalibor Matanić – 122min – OmENGLU

Donnerstag, 23. Juni 2016 // 21h // Ort: (p)ostkartell Büro – Kulturetage Altona, Große Bergstr. 160, 22767 Hamburg

Mit Einführung und Diskussion. Bitte bei Kulturetage klingeln.

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Regisseur Dalibor Matanić ist ein alter Hase des kroatischen Kinos und hat gerade mit seinem neuesten Film THE HIGH SUN/ ZVIZDAN (zu Deutsch: MITTAGSSONNE) kräftig in Cannes abgeräumt. Das B-Movie in St. Pauli zeigt am Do, 30.06. um 20h diesen wirklich grandiosen Film über die Frage, was bleibt vom Krieg.
Grund genug, für ein „Dalibor Matanić Double-Feature“: Der SEE Film Club zeigt deshalb einen seinen kontroverseren Filme: die Komödie KINO LIKA.

Basierend auf der gleichnamigen Geschichte des von manchen als Kult-Autor gefeierten Damir Karakaš, der im Film gleich mal als Akkordeon-Spieler auftritt, begeben wir uns in das beschauliche, jedoch auch recht abgelegene Lika. Bergig und von Landwirtschaft geprägt, ticken Leben und Leute hier anders als anderswo. Ein Referendum zum EU-Beitritt sorgt für Aufregung im Dorf: Der nicht tumbe aber talentierte Fußballspieler Mike kämpft mit Schuldgefühlen und dem drohenden Verkauf an einen großen Club, die feiste Olga kämpft mit Ablehnung und Bauer Joso mit seinem Stolz und Wasserknappheit.

Dalibor Matanić beweist sich besonders in seinen Dramen als kritischer Beobachter der Gesellschaft und legt zielsicher den Finger in die Wunde. So bescherte er bereits 2002 mit FINE DEAD GIRLS / FINE MRTVE DJEVOJKE den ersten kroatischen Film, in dem ein lesbischen Pärchen die Hauptrolle spielt (anhand des Titels darf man raten, wie das ausgeht), und in dem berührenden MOTHER OF ASPHALT / MAJKA ASFALTA sucht eine junge Mutter verzweifelt Obdach für sich und ihren kleinen Sohn. In seinen Komödien neigt er zu Klamauk mit Tiefgang.

NO MAN’S LAND am 13.04.2016, 19.30h, (p)ostkartell Büro, Kulturetage Altona

NIČIJA ZEMLJA // NO MAN’S LAND, Bosnien Hercegovina, 2001 – Danis Tanović – 98min – OmENGLU

Mittwoch, 13. April 2016 //  19.30h // Ort: (p)ostkartell Büro – Kulturetage Altona, Große Bergstr. 160, 22767 Hamburg

Bitte bei Kulturetage klingeln.

Mit Einführung und Diskussion

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Danis Tanović’s NIČIJA ZEMLJA // NO MAN’S LAND erschien 2001 und gewann im Rennen um den Oscar für besten fremdsprachigen Film sogar gegen den Publikumsliebling AMELIE aus Frankreich. Tanović schrieb nicht nur das Buch und führte Regie, sondern komponierte auch die Musik zum Film. Darüber hinaus schaffte er es, Produzenten aus Bosnien, Frankreich, Italien, Belgien, Slowenien und Euroimages Förderung an Land zu ziehen – eine beachtliche Leistung für einen Debut-Spielfilm. Zugute kamen ihm hier die Erfahrungen als Verantwortlicher des Film-Archivs der Bosnischen Armee.

Worum geht`s?

In einem Schützengraben zwischen den Fronten des Bosnienkriegs irgendwann in den 1990ern treffen sich Čiki und Nino, jeweils Kämpfer der anderen Seite. Während sie versuchen, ihren lokalen Konflikt unter einander auszuhandeln und sogar Gemeinsamkeiten entdecken, bekommen die UN und die internationalen Medien Wind von der Situation. Ihr Versuch zu intervenieren lässt die ohnehin absurde Situation nur weiter eskalieren.

Tanović zeigt gekonnt die Absurdität und die schmerzhafte Ausweglosigkeit des Konflikts, und auch der trockene Humor bietet keine komische Auflösung sondern die alles unterliegende Ironie ist der verzweifelte Versuch, mit einer unerträglichen Situation umzugehen.

 

Quellen / further reading

Daniel J. Goulding: „Liberated Cinema: The Yugoslav Experience, 1945-2001“

Amy Corbin: „No Man’s Land“, Film Quarterly Autumn 2006