Category: directors

Mi, 07.09.2022, 19:30h: Spotlight on Andrea Štaka mit DAS FRÄULEIN und HOTEL BELGRAD , Fux Lichtspiele Hamburg Altona

Ganz nach unserem diesjährigen Motto #the future is female, geht’s weiter mit starken Frauen im kommenden Filmclub mit einem Spotlight auf Andrea Štaka. Die schweizer Filmemacherin mit bosnischen Wurzeln bescherte uns bereits CURE (SEE Film Club vom 12.12.1018), nun gehen wir zurück zu ihrem Frühwerk. In DAS FRÄULEIN, ihrem ersten Langfilm von 2006, treffen drei Frauen aufeinander, trifft die Generation der GastarbeiterIn auf die entwurzelte, suchende, post-jugoslawische.

Migration ist in allen Gesellschaften Südosteuropas dringendes Thema, doch Andrea Štaka gelingt hier eine seltene Innen-Perspektive auf migrantische Erfahrung im Ausland und die Auswirkungen der politischen Entwicklungen in der alten Heimat. Ruža (Mirjana Karanović) ist 50 und Leiterin einer Kantine in Zürich, Mila (Ljubica Jović), 60, ihre Angestellte. Eines Tages erscheint Ana aus Bosnien (Marija Škaričić) und bringt den geregelten Alltag und das Leben der beiden ordentlich durcheinander. Der Film wurde unter anderem auf dem Locarno Filmfestival und Sarajevo Filmfestival ausgezeichnet.

Davor schauen wir Andrea Štakas erfolgreichen Kurzfilm HOTEL BELGRAD mit einem sehr jungen Nebojša Glogovac.

DAS FRÄULEIN, CH, DE, 2006, 81min, OmDeUT

Mi, 07.09.2022, 19:30h

Fux Lichtspiele in der Viktoria Kaserne, Zeiseweg 9, Hamburg Altona

Entritt: pay-what-you-can Spende

SEE Filmclub – Filmkultur aus Südosteuropa. Wir schauen Filme und reden drüber!

Mehr zum Film:

Filmkritik auf critic.de: https://www.critic.de/film/das-fraeulein-712/

neuers Interview mit Andrea Štaka auf Cineuropa: https://cineuropa.org/en/interview/262029/

KINO LIKA am Do, 23.06.2016, 21h, (p)ostkartell

KINO LIKA, Kroatien, 2008 – Dalibor Matanić – 122min – OmENGLU

Donnerstag, 23. Juni 2016 // 21h // Ort: (p)ostkartell Büro – Kulturetage Altona, Große Bergstr. 160, 22767 Hamburg

Mit Einführung und Diskussion. Bitte bei Kulturetage klingeln.

4345c

Regisseur Dalibor Matanić ist ein alter Hase des kroatischen Kinos und hat gerade mit seinem neuesten Film THE HIGH SUN/ ZVIZDAN (zu Deutsch: MITTAGSSONNE) kräftig in Cannes abgeräumt. Das B-Movie in St. Pauli zeigt am Do, 30.06. um 20h diesen wirklich grandiosen Film über die Frage, was bleibt vom Krieg.
Grund genug, für ein „Dalibor Matanić Double-Feature“: Der SEE Film Club zeigt deshalb einen seinen kontroverseren Filme: die Komödie KINO LIKA.

Basierend auf der gleichnamigen Geschichte des von manchen als Kult-Autor gefeierten Damir Karakaš, der im Film gleich mal als Akkordeon-Spieler auftritt, begeben wir uns in das beschauliche, jedoch auch recht abgelegene Lika. Bergig und von Landwirtschaft geprägt, ticken Leben und Leute hier anders als anderswo. Ein Referendum zum EU-Beitritt sorgt für Aufregung im Dorf: Der nicht tumbe aber talentierte Fußballspieler Mike kämpft mit Schuldgefühlen und dem drohenden Verkauf an einen großen Club, die feiste Olga kämpft mit Ablehnung und Bauer Joso mit seinem Stolz und Wasserknappheit.

Dalibor Matanić beweist sich besonders in seinen Dramen als kritischer Beobachter der Gesellschaft und legt zielsicher den Finger in die Wunde. So bescherte er bereits 2002 mit FINE DEAD GIRLS / FINE MRTVE DJEVOJKE den ersten kroatischen Film, in dem ein lesbischen Pärchen die Hauptrolle spielt (anhand des Titels darf man raten, wie das ausgeht), und in dem berührenden MOTHER OF ASPHALT / MAJKA ASFALTA sucht eine junge Mutter verzweifelt Obdach für sich und ihren kleinen Sohn. In seinen Komödien neigt er zu Klamauk mit Tiefgang.

BURE BARUTA / CABARET BALKAN, Mi 25.05., 20h, (p)ostkartell

 

BURE BARUTA // CABARET BALKAN, Jugoslawien/Frankreich, 1998 – Goran Paskaljević – 102min – OmENGLUT

Mittwoch, 25.05. // 20h // Ort: (p)ostkartell Büro – Kulturetage Altona, Große Bergstr. 160, 22767 Hamburg (Bitte bei Kulturetage klingeln.)

Gewalt liegt in der Luft in einer Februarnacht in Belgrad Ende der 90er Jahre. Der Bosnienkrieg ist beendet worden, der Kosovo-Krieg und die NATO Bombardierung stehen kurz bevor. Goran Paskaljević, Altmeister des (post)-jugoslawischen Kinos, zeigt uns die absurde und grenzenlose Brutalität in einem Moment, in dem sich die gesellschaftlichen Grenzen auflösen und plötzlich alles möglich ist. Absurd, überdreht, hält der Regisseur auch dem Westen den Spiegel vor.

 

Wir tauchen ein in ein Netz aus Balkan-Clichées und zwischenmenschlichen Beziehungen: Zwei Freunde beim Boxtraining gestehen sich nach und nach den Verrat am jeweils anderen. Ein rekonvaleszenter Polizist trifft in einer Bar auf seinen Peiniger. Beim Warten auf den kaffeetrinkenden Busfahrer entführt ein junger Mann kurzerhand den Bus zum Entsetzen der Fahrgäste. Schnell ist klar: Niemand ist unschuldig, doch Moral und Verhältnismäßigkeit sind ausgesetzt, Sicherheit gibt es nicht mehr.

Als Absolvent der Prager Filmschule begann Paskaljević in den 1970er Jahren mit ersten Kurzfilmen und avancierte bald zu einem international gefeierten Star. Die Zeit des Milošević-Regimes verbrachte er als ausgesprochener Kritiker im Exil. Wie zuvor schon das New Yorker MOMA widmet ihm dieses Jahr auch das Film Archiv Austria eine umfassende Retrospektive.

 

 

 

 

 

 

NO MAN’S LAND am 13.04.2016, 19.30h, (p)ostkartell Büro, Kulturetage Altona

NIČIJA ZEMLJA // NO MAN’S LAND, Bosnien Hercegovina, 2001 – Danis Tanović – 98min – OmENGLU

Mittwoch, 13. April 2016 //  19.30h // Ort: (p)ostkartell Büro – Kulturetage Altona, Große Bergstr. 160, 22767 Hamburg

Bitte bei Kulturetage klingeln.

Mit Einführung und Diskussion

nomansland

Danis Tanović’s NIČIJA ZEMLJA // NO MAN’S LAND erschien 2001 und gewann im Rennen um den Oscar für besten fremdsprachigen Film sogar gegen den Publikumsliebling AMELIE aus Frankreich. Tanović schrieb nicht nur das Buch und führte Regie, sondern komponierte auch die Musik zum Film. Darüber hinaus schaffte er es, Produzenten aus Bosnien, Frankreich, Italien, Belgien, Slowenien und Euroimages Förderung an Land zu ziehen – eine beachtliche Leistung für einen Debut-Spielfilm. Zugute kamen ihm hier die Erfahrungen als Verantwortlicher des Film-Archivs der Bosnischen Armee.

Worum geht`s?

In einem Schützengraben zwischen den Fronten des Bosnienkriegs irgendwann in den 1990ern treffen sich Čiki und Nino, jeweils Kämpfer der anderen Seite. Während sie versuchen, ihren lokalen Konflikt unter einander auszuhandeln und sogar Gemeinsamkeiten entdecken, bekommen die UN und die internationalen Medien Wind von der Situation. Ihr Versuch zu intervenieren lässt die ohnehin absurde Situation nur weiter eskalieren.

Tanović zeigt gekonnt die Absurdität und die schmerzhafte Ausweglosigkeit des Konflikts, und auch der trockene Humor bietet keine komische Auflösung sondern die alles unterliegende Ironie ist der verzweifelte Versuch, mit einer unerträglichen Situation umzugehen.

 

Quellen / further reading

Daniel J. Goulding: „Liberated Cinema: The Yugoslav Experience, 1945-2001“

Amy Corbin: „No Man’s Land“, Film Quarterly Autumn 2006

FEHER ISTEN // White God screening at 14 Pews – July 31, 7pm

A central European city under a blue sky, yet the streets strangely deserted. A girl on a bicycle appears and then, they appear from behind a corner: a pack of dogs, running in full speed after the girl.

A horror movie? This most remarkable scene from FEHER ISTEN / White dog, sets the stage for this nightmarish tale between a superior species and its disgraced inferior. Premiered and won Cannes Film festival 2015, the Hungarian production by director Kornél Mundruczó stars real dogs.

Shows this Friday at 14 Pews, 800 Aurora St

At 7pm

In cooperation with animal adoption organization Friends for Life.

Oscar entries from SEE

The Academy Awards are around the corner, a  good reason to have a look at the entries from South East Europe!

Bosnia Herzegovina: Sa Mamom /  With Mom, Faruk Loncarevic
The Hollywood Reporter writes: “An emotionally charged portrait of family power struggles, budding sexuality and terminal illness set in contemporary Sarajevo, With Mom is a classy second feature from the young Bosnian writer-director Faruk Loncarevic. ”

Bulgaria: Bulgarian Rhapsody, Ivan Nitchev
Again, the Hollywood Reporter: “Rival filmmakers protested that 74-year-old director Ivan Nitchev is a member of the official body that selected his movie, though he reportedly played no part in the secret ballot process. A solidly middlebrow period piece with an old-fashioned moral message, Bulgarian Rhapsody is perfectly adequate Academy Awards material.” full Article here.

Croatia: Kauboji / Cowboys, Tomislav Mrsic
“it’s a pleasant tale on its own modest terms, one with more laughs than it requires and a refreshing unwillingness to oversentimentalize its de rigueur last-act melodrama. When you have faux-cowpoke Croatians doing a tap dance in formation, who wants tears and a string section?” says the Hollywood Reporter (here). Kauboji / Cowboys screened as part of the Meditereanean Film Festival in Houston last year.

Hungary: Feher isten / White God, KornÈl Mundruczo
Won the “un certain regard” prize in Cannes, “the film follows the mixed-breed dog Hagen who moves, along with his guardian Lili, in with Lili’s father. Unwilling to pay a harsh “mongrel” fine imposed by the government, Lili’s father abandons him. Determined to find Lili again, Hagan soon attracts a large pack of half-breed followers who start a seemingly organised uprising against their human oppressors.”

Kosovo: Tri Dritare dhe një Varje / Three windows and a hanging, Isa Qosja
Kosovo’s first entry to the Oscars, “set in a traditional Kosovar village in 2000, a year after the war with Serbia, Isa Qosja’s “Three Windows and a Hanging” is a critical look at a patriarchal culture threatened by the knowledge that the enemy violated their women. When a local femme anonymously reveals to an international journalist that she and others were raped, the fallout from this once-repressed secret threatens to tear apart the fabric of village life in this finely written and directed drama”, says Variety here.

Macedonia: Do balcak / To the Hilt, Stole Popov
Action adventure Western set in Ottoman rules Macedonia.

Moldova:  La limita de jos a cerului / The Unsaved, Igor Cobileanski
“A shiftless Moldovan teen slowly tries to climb out of the gutter in The Unsaved, the bleak but effective feature debut of Moldova-born director Igor Cobileanski. Written by renowned Romanian New Wave helmer Corneliu Porumboiu (Cannes Camera d’Or winner 12:08 East of Bucharest) and the director, this is a quiet and slow-footed character study punctuated by blackly comic moments in which, in typical New Wave fashion, the characters’ bad behavior and good intentions slowly turn into a noose around the protagonist’s neck.” writes the Hollywood Reporter here.

Montenegro: Dječaci iz Ulice Marksa i Engelsa / The Boys from Marx and Engels Street, Nikola Vukcevic
“A highly uneven revenge thriller drenched in the heady perfume of hot-blooded Balkan melodrama”, writes the Hollywood Reporter (here).

Romania: Câinele japonez / The Japanese Dog, Tudor Cristian Jurgiu
Hollywood Reporter calls the film a “a leisurely, lyric and clear-eyed study of the changes in the life of an elderly man following the 2010 floods that devastated the northeast of the country. Viewers anticipating the bleakness and grim humor that characterizes much of the Romanian New Wave will instead find here a gentle film which, while entirely unsentimental, is gently upbeat, and while slow-moving, carefully avoids indulgence” (full review here).

Serbia: Montevideo, vidimo se! / See You in Montevideo, Dragan Bjelogrlic
Variety remarks “The film follows the fortunes of the Yugoslav soccer team at the World Cup in 1930 in Uruguay.” (here).

Slovenia:  Zapelji me / Seduce me, Marko Santic
“A pair of emotionally scarred 19-year-olds seek refuge from a harsh adult world in each other’s arms (..) the Hollywood Reporter writes, but ” feels like a low-voltage festival movie, as earnest and self-absorbed as its adolescent protagonists” here.